Köln, 2. Oktober 2012 – Zum 14. Mal wurde am 2. Oktober 2012 im Coloneum Köln DER DEUTSCHE FERNSEHPREIS verliehen. Die neunköpfige, unabhängige Jury unter der Leitung von Christiane Ruff, entschied am Tag der Gala über die Preisträger. Die Entscheidungssitzung der Jury wurde überschattet von der Nachricht vom Tod des Schauspielers und Entertainers Dirk Bach.

Die Juryvorsitzende Christiane Ruff: „Mit großer Betroffenheit hat die Jury die Nachricht vom Tode Dirk Bachs aufgenommen. Mit ihm verliert das deutsche Fernsehen eine seiner großen und prägenden Persönlichkeiten. Er wird uns allen sehr fehlen. Unsere Anteilnahme gilt seinem Lebensgefährten, seiner Familie und seinen Freunden.“

Im Anschluss kommentierte Ruff die diesjährigen Juryentscheidungen: „In einem insgesamt sehr dichten Wettbewerb qualitativ hochwertiger Produktionen in allen Genres hat die Jury heute über die Preisträger entschieden: Herausragende Einzelleistungen, große Fernsehereignisse, kleine Formate, deren Würdigung wir allen, den Zuschauern und der Fachwelt, sehr ans Herz legen möchten. Im Namen der Jury gratuliere ich allen Preisträgern und ihren Teams. Gemeinsam mit den Nominierten stehen sie für Spitzenleistungen, Qualität und Vielfalt im deutschen Fernsehen.“

Bester Fernsehfilm: „Das Ende einer Nacht“
Das hochspannende Justizduell zweier starker Frauen (Regie: Matti Geschonneck, Buch: Magnus Vattrodt, ZDF/Network Movie), gewinnt vor „Hannah Mangold & Lucy Palm“ (SAT.1/Ninety Minute Film) und „Der letzte schöne Tag“ (ARD/WDR/Hager Moss Film).

Bester Mehrteiler: „Der Mann mit dem Fagott“
Unter den diesjährigen Mehrteilern setzt sich die ergreifende Bestsellerverfilmung „Der Mann mit dem Fagott“ (ARD/Degeto/ORF/Ziegler Film/Graf Film), die nicht nur einen Blick auf Werk und Leben von Udo Jürgens, sondern auf ein ganzes Jahrhundert wirft, vor „Laconia“ (ARD/Degeto/SWR/BBC/teamWorx/talkback Thames) und „Verschollen am Kap“ (ZDF/TV60/Two Oceans Productions) durch.

Beste Serie: „Der letzte Bulle“
Bei den nominierten Serien gewinnt „Der letzte Bulle“ (SAT.1/ITV Studios Germany). Gemeinsam mit „Der letzte Bulle“ waren die opulent inszenierte internationale Koproduktion „Borgia“ (ZDF/ORF/Canal+/Atlantique Productions/EOS Entertainment/Etic Films/Les Borgia SAS) sowie das NDR-Serienexperiment „Der Tatortreiniger“ (NDR/ARD/Studio Hamburg) nominiert.

Beste Schauspielerin: Barbara Auer und Ina Weisse
In der Kategorie „Beste Schauspielerin“ wird das Duo Barbara Auer und Ina Weisse für ihre exzellente schauspielerische Leistung in „Das Ende einer Nacht“ ausgezeichnet. Sie setzen sich damit gegenüber Silke Bodenbender in „Das unsichtbare Mädchen“, (ZDF/Arte/Burkert Bareiss Development/ Cinecentrum), Sibylle Canonica in „Tatort: Borowski und die Frau am Fenster“ (ARD/NDR/Nordfilm Kiel), Anja Kling in „Hannah Mangold & Lucy Palm“ (SAT.1/Ninety Minute Film) und Ulrike C. Tscharre in „Lösegeld“ (ARD/WDR/carte blanche Film) durch.

Bester Schauspieler: Wotan Wilke Möhring
Bei den Männern wird Wotan Wilke Möhring für seine schauspielerische Leistung in „Der letzte schöne Tag“ (ARD/WDR/Hager Moss Film) ausgezeichnet. Gemeinsam mit ihm nominiert waren Matthias Brandt in „Polizeiruf 110: Denn sie wissen nicht, was sie tun“ (ARD/BR/ Claussen+Wöbke+Putz Filmproduktion), Bjarne Mädel als „Der Tatortreiniger“ (NDR/ARD/Studio Hamburg), Mišel Matičević für „Lösegeld“ (ARD/WDR/carte blanche Film) und Ulrich Noethen in „Das unsichtbare Mädchen“ (ZDF/Arte/BurkertBareiss Development/Cinecentrum). Möhring zeigt beeindruckend authentisch den Schmerz und die Trauer eines Familienvaters nach dem Selbstmord seiner Frau.

Beste Unterhaltung: „The Voice of Germany“
Konzept, Jury und sensationelle Stimmen überzeugen die Fernsehpreisjury von „The Voice of Germany“ (ProSieben/SAT.1/Schwartzkopff TV/Talpa Distribution) vor dem Quizformat „Rette die Million! – das Quiz mit Jörg Pilawa“ (ZDF/Endemol Deutschland/Herr P) und der Action-Weltreise „Joko gegen Klaas – Das Duell um die Welt“ (ProSieben/Endemol Deutschland/F.l.o.r.i.d.a TV).
 
Bestes Dokutainment: „Cover my Song“
Das neue, generationsumspannende Musiker-Format „Cover my Song“ (VOX/Sony Pictures) gewinnt in dieser Kategorie und setzt sich somit gegen „Entweder Broder – Die Deutschland-Safari“ (ARD/HR/BR/SR/Preview Production) und „Der V.I.P. Hundeprofi“ (VOX/Mina TV) durch.

Beste Comedy: „Knallerfrauen“
Martina Hill, die in über 100 Rollen ihr Können zeigt, konnte sich mit der neuen Sketchcomedy „Knallerfrauen“ (SAT.1/HPR TV) vor Monika Gruber, die mit „Leute, Leute!“ (ZDF/Prime Productions) erstmals Stars und Sternchen auf die Schippe nimmt und dem Comedy-Integrationsbeauftragten mit seiner „Die Bülent Ceylan Show“ (RTL/Brainpool) behaupten.

Beste Dokumentation: „Nine Eleven – der Tag, der die Welt veränderte“
Bei der Dokumentation gewinnt „Nine Eleven“ (ZDF/3sat/Arte), die gründliche und weitsichtige Aufarbeitung des
11. September. Ebenfalls nominiert waren zwei eindrucksvolle Porträts außergewöhnlicher Männer – „Ein deutscher Boxer“ (ARD/NDR/SWR) und „Versicherungsvertreter“ (ARD/WDR/sternfilm).

Beste Reportage: „ZDFzoom: Mr. Karstadt“
„ZDFzoom: Mr. Karstadt“ (ZDF) überzeugte die Jury durch genaue Beobachtung und mutige Fragestellung. Damit liegt das Stück der noch recht neuen ZDF-Reihe vor der Undercover-Investigation „Günter Wallraff deckt auf. Der neueste Fall des Undercover-Spezialisten“ (RTL/Gemini Film & Library/Eyeworks Germany/InfoNetwork) und „Ich, Putin – Ein Portrait“ (ARD/NDR/MDR/RBB/Servus TV/Cinecentrum).

Beste Informationssendung: Steffen Hallaschka mit „stern TV“
Die wöchentliche Magazinsendung „stern TV“ (RTL/i&u tv) mit dem auf Anhieb überzeugenden Moderator Steffen Hallaschka setzte sich an die Spitze vor den ebenfalls nominierten Informationsformaten „Maybrit Illner“ (ZDF/doc.station Medienproduktion) und „DER TAG“ (Phoenix/ARD/ZDF) .

Beste Sportsendung: Matthias Opdenhövel und Mehmet Scholl mit ihren Spielanalysen
Im Jahr der großen Sportereignisse überzeugen Matthias Opdenhövel und Mehmet Scholl als neues Team in der Sportberichterstattung zur UEFA-Fußball-Europameisterschaft (ARD). Die Berichterstattung von Florian König (Moderator), Christian Danner (Kommentator), Heiko Waßer (Kommentator), Kai Ebel (Reporter) bei „Formel 1: Großer Preis von Indien“ (RTL) sowie die Live-Reporter bei den Olympischen Sommerspielen 2012 von ARD und ZDF, Ralf Scholt, Wilfried Hark, Philipp Sohmer, Peter Grube (alle ARD) und Wolf-Dieter Poschmann, Norbert Galeske und Norbert König für das ZDF, konnten sich nicht durchsetzen.

Bei der diesjährigen Verleihung des DEUTSCHEN FERNSEHPREISES wurden wie bereits im letzten Jahr auch Preise in den Kategorien der „Besonderen Leistung“ verliehen. Bereits im Vorfeld bekannt gegeben waren die Preise für „Besondere Leistung“ Information und Fiktion.

Besondere Leistung Information und Fiktion
Stephan Lamby wurde als Doku-Produzent der ECO-Media mit der „Besonderen Leistung Information“ ausgezeichnet. Seine Filme aus den Bereichen Politik und Wirtschaft sorgen für Orientierung und Aufklärung. Den Preis „Besondere Leistung Fiktion“ erhielt der Produzent Hermann Joha als Action-Spezialist in deutschen wie internationalen Produktionen.

Besondere Leistung Unterhaltung: Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf
Die Jury: „Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf sind die neuen Stars des deutschen Entertainments, und es war ihr Jahr. Nach wilden Lehrjahren bei VIVA und MTV („MTV Home“) waren die beiden auf fast allen Kanälen zu sehen. Sie führen durch kleine, feine Formate wie „neoParadise” (ZDFneo), das Comedyquiz „ahnungslos” (ProSieben) und bestreiten die 100. Folge des Arte-Talks „Durch die Nacht mit…“. Sie moderieren Primetime-Shows wie „17 Meter”, „Joko & Klaas – Die Rechnung geht auf uns“ oder „Joko gegen Klaas – Das Duell um die Welt” bei ProSieben. Ihre Vielseitigkeit erklärt sich vielleicht auch mit der Kunst, bei all dem immer ganz bei sich zu bleiben“.

„Förderpreis“ an das junge Produzentenduo von „Roche & Böhmermann“
Philipp Käßbohrer und Matthias Schulz wurden von den Moderatoren ihrer Sendung mit dem diesjährigen Förderpreis überrascht. Die Moderatoren Charlotte Roche und Jan Böhmermann übergaben den mit 15.000 € dotierten Preis an zwei Nachwuchsproduzenten. Die Jury: „Philipp Käßbohrer und Matthias Schulz haben den vielbeachteten ZDFkultur-Talk optisch und inhaltlich geprägt. In ihrer Firma, der Bildundtonfabrik laufen sämtliche kreative Prozesse zusammen. Die beiden Studenten der Kunsthochschule für Medien in Köln stehen als Produzenten und Jungunternehmer maßgeblich für den Retro-Look und die Seele der Sendung.“

Publikumspreis: Frühstücksfernsehen
Als Sieger aus dem Rennen der Morgenmagazine geht „moma – Das Erste am Morgen“ vom Platz. Das ARD- Format mit den Moderatoren Anne Gesthuysen, Sven Lorig, Anna Planken, Peter Großmann und Redaktionsleiter Martin Hövel steht in der Zuschauergunst vor dem „SAT.1 Frühstücksfernsehen“, „mo:ma“ (ZDF) und „Punkt 6/Punkt 9“ (RTL). Bis zum Tage der Preisverleihung wurde noch online sowie telefonisch abgestimmt.

Zur Statistik
Bei den heutigen Juryentscheidungen bekommt das ZDF vier Preise. Die ARD und SAT.1 erhalten jeweils drei Preise, RTL, VOX und ProSieben je einen Preis.

Stifter
DER DEUTSCHE FERNSEHPREIS wird seit 1999 von ARD, RTL, SAT.1 und ZDF zur Würdigung hervorragender Leistungen für das Fernsehen verliehen. Die Stifter sind in diesem Jahr: Anke Schäferkordt (Geschäftsführerin Mediengruppe RTL Deutschland), Vorsitz, Monika Piel (Intendantin WDR/für die ARD), Nicolas Paalzow (Geschäftsführer SAT.1), Dr. Thomas Bellut (Intendant ZDF).

Jury
Die Mitglieder der diesjährigen Jury für den DEUTSCHEN FERNSEHPREIS 2012 sind: Dieter Anschlag, (Chefredakteur Funkkorrespondenz), Else Buschheuer (Schriftstellerin und Moderatorin), Lutz Carstens (Chefredakteur TV Spielfilm), Annette Frier (Schauspielerin), Leopold Hoesch (Gf. Broadview TV GmbH), Christoph Keese (Gf. Public Affairs, Axel Springer AG), Dr. Torsten Körner (Journalist), Christiane Ruff (Produzentin, Vorsitz), Klaudia Wick (freie Journalistin, stellv. Vorsitz).

Zu den Preisträgern 2012.


Preisverleihung: Di, 02. Oktober 2012, Coloneum
Ausstrahlung: Do, 04. Oktober 2012, 20:15 Uhr, ZDF


PDF Downloads:

Pressemeldung zu den Preisträgern 2012 [PDF]
Liste der Preisträger 2012 [PDF]
Hier finden Sie die Preisträger der Vorjahre:

2011 | 2010 | 2009 | 2008 | 2007 | 2006 | 2005 | 2004 | 2003 | 2002 | 2001 | 2000 | 1999

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