Ehrenpreis 2013

2013: Ehrenpreis der Stifter für Ottfried Fischer Foto: rw-management/Joseph Gallus Rittenberg

SCHLUSS IST NOCH LANGE NICHT!

Ob als „Pfundskerl“, „Bayer auf Rügen“, „Pfarrer Braun“ oder „Bulle von Tölz“: Seine Rollen sind Kult. Mit „Ottis Schlachthof“ präsentierte er eine gelungene Mischung aus Kabarett, Stammtisch und Musik. Längst hat sich Ottfried Fischer mit seinen Rollen und seinen Bühnenprogrammen in die Herzen der Zuschauer gespielt und ist aus der deutschen Fernsehlandschaft nicht mehr wegzudenken. Trotz seiner Parkinsonerkrankung will der Schauspieler und Kabarettist weiter auf der Bühne und vor der Kamera stehen. Im November steht „Ottis“ 60. Geburtstag an. Zu seiner außergewöhnlichen Karriere gratulieren ihm die Stifter des DEUTSCHEN FERNSEHPREISES schon heute.

Geboren und aufgewachsen auf einem Bauernhof im niederbayerischen Ornatsöd, begann Ottfried Fischer nach dem Abitur zunächst ein Jura-Studium. Das brach er allerdings nach wenigen Semestern ab. Stattdessen gründete er 1976 gemeinsam mit Freunden das „Hinterhoftheater“ in München und gab damit selbst den Startschuss für seine Karriere als Schauspieler und Kabarettist. Im Fernsehen gelang ihm mit seiner Hauptrolle in der Serie „Irgendwo und Sowieso“ (1985) der Durchbruch. Ab 1987 war er mit Filmen wie „Go Trabi Go“ oder „Zärtliche Chaoten“auch im Kino zu sehen. Seiner Leidenschaft für das Kabarett blieb Fischer stets treu und feierte ab 1989 Erfolge mit seinen Soloauftritten.

Ab 1995 war Ottfried Fischer Gastgeber von „Ottis Schlachthof“: Die Kabarett-Reihe im Bayerischen Fernsehen sollte für 17 Jahre ein beliebter Treffpunkt für etablierte Kabarettisten und Nachwuchskünstler sein. Ob Politik, Gesellschaft oder Sport – an ihrem Stammtisch ließen Fischer und seine Gäste treffend scharf und urkomisch die wichtigen Themen der Woche noch einmal Revue passieren. Nach 173 Folgen war im November 2012 Schluss: Vier Jahre nach Bekanntwerden seiner Erkrankung musste Fischer vor „Kollege Parkinson“ letztendlich kapitulieren.

Im fiktionalen Bereich prägte eine Rolle Fischers Karriere ganz besonders: 1995 wurde die erste Folge von „Der Bulle von Tölz“ auf SAT.1 ausgestrahlt – und die Figur des Benno Berghammer erlangte Kultstatus. In der Mischung aus Krimi und Heimatfilm klärte der Kriminalhauptkommissar Morde in der oberbayerischen Kleinstadt Bad Tölz auf und wohnt dabei immer noch bei seiner Mutter Resi. Mit dem Tod von Resi-Darstellerin Ruth Drexel (DEUTSCHER FERNSEHPREIS 1999) im Jahre 2009 stellte SAT.1 die Serie nach 69 Folgen ein. Seitdem und nach dem Ende von „Ottis Schlachthof“ wurde es stiller um den großen Schauspieler, aber Schluss ist deswegen noch lange nicht: „Wo die Reise hingeht, weiß ich noch nicht genau“, so Fischer, „aber ich werde weiterhin, entschleunigt zwar, Bühnenprogramme spielen, Bücher schreiben und neue Projekte entwickeln, auch im Bereich des Produzierens von Filmen.“ Seine Fans und Kollegen wird’s freuen!

Zur Biografie

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Ottfried Fischer als „Pfarrer Braun” Von 1995 bis 2009 spielte Ottfried Fischer den „Bullen von Tölz”
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Als Boulevardreporter in „Der Pfundskerl” Gastgeber von über 170 Ausgaben „Ottis Schlachthof”